Rochuskapelle

rochuskapelle (c) Ulrich Sczech
Bedeutung     Brauchtumserinnerung und Mahnmal vor Pest, Huger und Krieg
   
Erbaut 1731 ; 1997 von der Gladbacher Straße an diesen Ort versetzt.

Namensherkunft
Rochus

Die Herkunft des Namens ist nicht eindeutig geklärt.
Namensbedeutung
Rochus
Der Name wird u.a. vom französischen "roche"und vom spanischem "roca" = der Felsen
abgeleitet.
Namenstag 16. August
Pflege und
Instandhaltung
Die Nachbarschaft der Fragenhütte und der Gladbacher Straße kümmert sich in Verbindung mit dem Förderverein Rochuskapelle e.V. um die Pflege und Instandhaltung der Kapelle.
Heutige Nutzung Nach wie vor treffen sich die Einwohner der Nachbarschaft, der Honschaft Fragenhütte und auch die vielen Mitglieder des Fördervereins an ihrer kleinen Kapelle zum stillen Gebet für kranke Mitmenschen, für Sterbende und für Verstorbene.
Kurzinformation zur Gechichte Die Fragenhütter und Korschenbroicher errichteten während der Pestepidemie dem Heiligen Rochus, den man als Pestheiligen verehrte, einen Bildstock. Als anno 1727 bis 1729 wiederum eine Seuche ausbrach, die vielen Menschen das Leben kostete, und 1730 ausklang, entschlossen die sich Gläubigen der Honschaft aber auch aus dem 'Dorf' Corschemich, zum Dank des Überlebens zum Bau der Rochuskapelle.

Das denkmalgeschützte Gotteshaus

Nach Forschungen von Jakob Bremer ("Die reichsunmittelbare Herrschaft Millendok", 1939) befand sich an der Stelle der 1997 abgetragenen Rochuskapelle zunächst ein dem Heiligen errichteter Bildstock. Dort betete man in Zeiten der "Pest", worunter man epidemische Seuchen aller Art verstand.

Von 1726 bis 1729 fielen in Korschenbroich einer fiebrigen Krankheit jährlich 37,94,87 bzw. 62 Menschen zu Opfer. 1730 trat die Krankheit nicht auf.

Zum Dank wurde 1731 statt des kleinen Bildstocks die Kapelle errichtet. Gleichen Jahrs wurde sie eingesegnet, nicht geweiht. Die Einweihung nahm der Korschenbroicher Pfarrer Dominikus Gans vor; die Vollmacht dazu war ihm am 4. Oktober 1731 erteilt worden.

Als 1825 die große Gottestracht an Pfingstmontag, mit einer Station an der Rochuskapelle, aufgehoben wurde, bedeutete dies nicht, dass die Kapelle im Leben der Gemeinde keine Rolle mehr spielen würde.

Ihre Bedeutung kam der der Annakapelle gleich. Sie war jetzt als Station einbezogen in den Weg der Fronleichnamsprozession.

Weitere Informationen finden Sie in der Publikation anlässlich des Umzuges der Rochuskapelle.

Der Heilige Rochus 

Über den Hl. Rochus ist geschichtlich nichts nachweisbar, doch gibt es eine legendäre Überlieferung, nach der der Hl. Rochus um 1295 im französischen Montpellier geboren wurde und 1327 dort gestorben ist.

Rochus wurde als Sohn eines reichen Mannes geboren; das Kind kam mit einem roten Kreuz auf der Brust zur Welt. Er verschenkte nach dem Tod seiner Eltern mit noch nicht einmal 20 Jahren sein gesamtes Vermögen an die Armen. 1317 begab er sich auf eine Pilgerreise nach Rom. Während der Reise pflegte er Pestkranke und heilte sie durch Berührung und das Kreuzzeichen. Auf der Rückreise wurde er selber von der Pest befallen und zog sich in einen Wald zurück.

Dort wurde er von einem Engel gepflegt. Ein Hund versorgte ihn mit Brot. Er kehrte 1322 in seine Vaterstadt zurück, wo er als Spion verhaftet wurde. Der Priester, den er kurz vor seinem Tod rufen ließ, fand Rochus in einer finsteren Gruft die sich aber plötzlich erhellte. Dies machte der Priester in der ganzen Stadt publik. Bei Öffnung des Kerkers fand man den Heiligen tot auf der Erde, von Licht umgeben.

Weitere Informationen finden Sie in der Publikation anlässlich des Umzuges der Rochuskapelle.