Matthiaskapelle

Matthiaskapelle (c) Ulrich Sczech
Bedeutung MatthiaskapelleIn der Matthiaskapelle finden regelmäßig Gottesdienste statt
Erbaut 1934, am 9.9.1934 vom Pfarrer Julius Otto geweiht
Namensherkunft

Matthias ist eine Kurzform des biblischen Namens (griechisch) Mattathias, der wiederum vom hebräischen Namen Mattitjah(u) abgeleitet ist.
Durch Losentscheid wurde Matthias der zwölfte Apostel.

Namenstag 24. Februar 2012
Pflege und Instandhaltung

Förderverein: Matthias Kapelle Raderbroich
Die Mitglieder des Fördervereins kümmern sich um notwendige Instandhaltungsarbeiten wie auch um die Herrichtung des Kapelleninneren.

Heutige Nutzung

Neben dem Gottesdienst zum jährlichen Kapellenfest am letzten Juniwochenende finden in den Sommermonaten monatlich Gottesdienste in dem kleinen Gotteshaus statt.
Das Kapellenfest im Juni findet seit 2004 seinen Abschluss mit einem gemütlichem Beisammensein auf dem Hoeren-Hof.
Stirbt einer aus der Gemeinde, so wird auf Wunsch der Angehörigen am Vorabend der Beerdigung an der Kapelle für den Verstorbenen gebetet.

Mehr Infos

...Raderbroich fühlte sich gegenüber den anderen Honschaften benachteiligt. Auch hier wünschte man sich eine Kapelle, wo man für die Kranken und Toten beten konnte. Matthias Meuters hatte sich bereit erklärt, ein geeignetes Gelände zur Verfügung zu stellen.

„Unter Führung von Peter Hören sammelte ein Ausschuss etwa 3000RM und baute ein schmuckes Heiligtum zu Ehren des hl.Matthias ", so berichtet der Chronist Dr. Bremer 1939 in seinem Buch "die reichsunmittelbare Herrschaft Millendonk". So wurde das Gelände am Ortseingang Raderbroich bebaut. Das Baumaterial wurde aus Sicherheitsgründen im geschlossenen Hof von Theo Dresen gelagert. Der Architekt und Bauunternehmer Schiffer aus Korschenbroich mauerte höchstpersönlich- unterstützt von einigen Helfern- das Gebäude. Dachstuhl, Bänke und Tür aus dem Holz des Sägewerks Dresen wurden von Heinrich Siegers, der eine Schreinerei in Raderbroich betrieb, angefertigt. Josef Konnertz gestaltete den Wetterhahn auf der Kapellenspitze.

„Eine besondere Verehrung genoss in unserer Heimat der hl. Matthias, der einzige Apostel, der in Deutschland, nämlich in Trier, sein Grab gefunden hat." erklärt der Chronist weiter.

Die imposante Matthiasstatue „ in guter Schnitzerei um 1600" befand sich im 18.Jh. an den Pfeilern des Mittelschiffes der Pfarrkirche, verschwand dann auf dem Dachboden. Von dort hat man sie nach Raderbroich geholt. Am 9.September 1934 wurde die Matthias-Kapelle von Pfarrer Otto eingeweiht. Zur Einweihung war aus der Pfarre St. Matthias in Trier Benediktinerpater Marius Münch angereist, um die Festpredigt zu halten, die wegen des unsicheren Wetters aber in der Pfarrkirche in Korschenbroich gehalten wurde.

In großer Prozession- begleitet von Fahnenabordnungen auswärtiger Bruderschaften- zog man nach Raderbroich.

Im August 1975 wurde die große Figur gestohlen und blieb lange Zeit verschollen. Holländische Fahnder fischten im September 1978 eine stark beschädigte Figur aus der Maas. Tatsächlich war es der so lange Gesuchte.

Die beiden seitlichen bunten Glasfenster "St.Sebastianus" und „St.Hubertus" stifteten die Sebastianerbruderschaft und Heinrich Hannen. Das linke Fenster mit der Darstellung des HI. Sebastianus, wurde ersetzt, weil es so stark zerstört wurde, dass eine Reparatur nicht mehr möglich war.

Die Wegekapelle „St Matthias" mit den charakteristischen Merkmalen: „Baustil 1920er Jahre, Backstein, 1-schiffig mit geradem Chorschluss , Dachreiter, zeitgenössische Ausstattung.." wurde am 22.8.1985 in die Liste der denkmalgeschützten Gebäude eingetragen.

Dem Engagement des Fördervereins"Matthias-Kapelle Raderbroich" ist es zu verdanken, dass die Kapelle sich zu einem eindrucksvollen kleinen Gotteshaus entwickelte, in dem damals wie heute für die Verstorbenen gebetet und im Sommer einmal monatlich Gottesdienst gefeiert wird.

Im Monat Juni wird traditionell das Kapellenfest gefeiert. Die außerkirchliche Feier fand lt. Chronik in der Gaststätte Dresen statt.

Seit dem Jahre 2004 wird dieses Fest auf dem Hoeren-Hof gefeiert.

gez. M. Homann