Es beginnt anders, liest sich anders und enthält oft Inhalte, die sich bei Matthäus, Markus und Lukas nicht finden: Das Johannesevangelium ist das rätselhafteste der vier Evangelien im Neuen Testament.
Jedes Jahr treffen sich die Lektoren/innen und Wortgottesdienstleiter/innen in Pesch, um gemeinsam mit Achim Hoeps aus Herrenshof über das neue Kirchenjahr zu sprechen. In diesem Jahr stand das Johannes-Evangelium im Vordergrund.
Das vierte und jüngste der Evangelien – es soll gegen 90 nach Christus entstanden sein – ist zunächst einmal nicht so leicht zu verstehen: Es setzt die Jesustraditionen voraus, die bei den drei "Synoptikern" Matthäus, Markus und Lukas stehen, erzählt die Geschichte aber mit ganz eigenen Schwerpunkten – vor allem legt es Wert auf das Bekenntnis zu Jesus Christus als das menschgewordene Wort Gottes.
"1 Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. 2 Dieses war im Anfang bei Gott. 3 Alles ist durch dasselbe entstanden; und ohne dasselbe ist auch nicht eines entstanden, was entstanden ist. 4 In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. 5 Und das Licht leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht begriffen. "
Spritituell Suchende lieben die wunderschönen Bilder im Evangelium: "Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben" (Joh 14,6), "Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben" (Joh 15,5) und "Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern" (Joh 6,34). Auch der berühmte Dialog mit der samaritanischen Frau am Jakobsbrunnen (Joh 4) findet sich bei Johannes.
Johannes erzählt auch keine "Wunder"geschichten, sondern er berichtet über die sieben "Zeichen". Die bekanntesten "Zeichen" bei Johannes sind die Verwandlung von Wasser zu Wein bei der Hochzeit zu Kana (Joh 2), und das letzte, die Auferweckung des Lazarus (Joh 11). "Diese (Zeichen) aber sind aufgeschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Messias ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben das Leben habt in seinem Namen", heißt es am ursprünglichen Ende des Evangeliums (Joh 20,31).
Auch im kommenden Jahr im November treffen sich die Ehrenamtler wieder mit Achim Hoeps im Pescher Pfarrheim. Achim Hoeps hat in der katholischen Region Mönchengladbach/Korschenbroich die Aufgabe, für die Vernetzung von Personen und Institutionen zu sorgen, die für das Leben der Pfarreien, Verbände und Initiativen in den Regionen wichtig sind. Er ist der Geschäftsführer des Regionalpastoralrates der Region Mönchengladbach sowie der Region Heinsberg und arbeitet in wechselnden Projekten mit.