Präventionskonzept zum Thema sexualisierte Gewalt

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Datum:
Mi. 12. Dez. 2018
Von:
Christoph Sochart

Die GdG Korschenbroich hat ein Institutionelles Schutzkonzept zum Thema Prävention von sexualisierter Gewalt fertiggestellt. Pfarrer Marc Zimmermann, Gabriele Hünemeyer (Vorsitzende GdG-Rat), Claudia Riße (Präventionsfachkraft) und Gemeindereferent Peter Lentz stellten der Presse ein neues Schutzkonzept vor.

Pfarrer Zimmermann erklärte, Kinder, Jugendliche und schutz- oder hilfebedürftige Erwachsene müssten sich im kirchlichen Raum nicht nur sicher fühlen können, sondern müssten dort auch sicher sein. Um dies zu erreichen, müsse alles getan werden, damit sexualisierte Gewalt, sexueller Missbrauch, an ihnen verhindert wird. "Wir stellen uns mit dem neuen Schutzkonzept gut auf im Bereich der Prävention. Es gilt, eine neue Kultur der Achtsamkeit im Umgang miteinander zu entwickeln."

Präventionsfachkraft Claudia Riße: "Bisher mussten alle Haupt- und Ehrenamtlichen ein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen und eine Präventionsschulung durchlaufen. Neu ist nun dieses "Institutionelle Schutzkonzept"".

Gabriele Hünemeyer betonte: "Wir wollen mit dem Konzept klare Zeichen setzen. Wir werden von innen konstruktiv tätig, haben eine Fürsorgepflicht und wollen und müssen gerade diesen Themenbereich wertschätzend behandeln". Gemeindereferent Peter Lentz fügte hinzu: "Die kirchlichen Mitarbeiter, Priester, aber auch Eltern und Ehrenamtliche müssen über Missbrauch, über die Strategien von Tätern Bescheid wissen. Sie müssen hinschauen und wissen, wie man angemessen einschreitet, wo Grenzen verletzt werden und wann ein anderer Mensch geschützt werden muss."

Die Erarbeitung des neuen Schutzkonzeptes war sehr aufwenig. Alle Bereiche, in denen Kinder und Jugendliche anzutreffen sind, ob Kita oder Messdiener, Erstkommunion oder Firmvorbereitung, wurden einer Risikoanalyse unterzogen und entsprechende Maßnahmen eingeleitet.

Das Konzept sei ein lebendiges Dokument, betonte Pfarrer Zimmermann. Alle Verantwortlichen hätten die Aufgabe, mögliche Risikofaktoren und Risikobereiche zu identifizieren und mitzuteilen. So könne man das Konzept praxisnah und bedarfsorentiert immer wieder ergänzen. Gabriele Hünemeyer: "Früher gab es einen Schutzraum für Täter. Jetzt gibt es einen Schutzraum für potentielle Opfer."